Mensch statt Ideologie
Als Betroffener und Initiator von lostKIDz konnte ich reichhaltige Erfahrungen sammeln, nicht nur mit Institutionen, Behörden, sondern mit einen verschiedensten Menschen, Eltern, Vereinen und Organisationen. Auffällig ist, dass es offenbar seit Jahrzehnten zu keinem konstruktiven Diskurs kommt. Selbsternannte „Väterrechtler“ und „Mütterrechtler“ verschärfen die Fronten, behindern Vermittlung und instrumentalisieren das Kind. Das geschieht oft unter dem Banner von „Gerechtigkeit“, ist aber faktisch ein Machtkampf – vergleichbar mit nationalistischen Kriegstreibern, die Frieden verhindern, um ihre eigene Position zu stärken. Und dabei handelt es sich nicht nur um betroffene Elternteile. Sie sind in der Politik unterwegs, bekleiden Posten am Gericht, im Jugendamt, selbst in „gemeinnützigen NGO’s und therapeutischen Einrichtungen. Diese sind vielleicht noch wahrnehmbar, aber ein großer Teil bleibt unter dem Radar. Sie sind selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft. Vergleicht man aktuelle Kriegskonflikte sind die Muster identisch.
🧠 Psychologisch-strategische Parallelen: Elternkrieg vs. geopolitischer Krieg
Dimension | Elternkrieg | Internationaler Krieg / Stellvertreterkrieg |
---|---|---|
Zielstruktur | Durchsetzung eigener Bedürfnisse (z. B. Kontakt, Kontrolle, Macht) – oft unter dem Deckmantel „Kindeswohl“ | Durchsetzung politischer, ökonomischer oder ideologischer Interessen – oft unter dem Deckmantel „Sicherheit“ oder „Demokratie“ |
Stellvertreterrolle | Das Kind wird zum Austragungsort des Konflikts – als Projektionsfläche und Druckmittel | Drittstaaten, Regionen oder Bevölkerungsgruppen werden Instrumente fremder Interessen |
Dynamik der Eskalation | Eskalation durch Vergeltungsschleifen, Misstrauen, destruktive Kommunikation | Aufrüstung, Sanktionen, „rote Linien“, Eskalation durch Stellvertreter |
Zivilbevölkerung / Kind | Das Kind wird traumatisiert, in Loyalitätskonflikte gezwungen, verliert Bindung, Vertrauen und Stabilität | Die Bevölkerung leidet: Tod, Flucht, Traumatisierung, Zerstörung der Lebensgrundlage |
Propaganda / Verzerrung | Täter-Opfer-Umkehr, Moralisierung, Rechtfertigung über „Kindeswohl“, Narrative wie: „Ich schütze das Kind vor dem anderen“ | Kriegsrhetorik, Dämonisierung, Humanitäre Rechtfertigungen: „Wir müssen eingreifen“, „die anderen sind die Aggressoren“ |
Externe Akteure | Jugendamt, Gerichte, Gutachter, Verfahrensbeistände werden zu Mitspielern oder Erfüllungsgehilfen | Großmächte, Rüstungslieferanten, Geheimdienste spielen auf dem Rücken Dritter |
Friedensunfähigkeit | Verlust von Mentalisierung, Schwarz-Weiß-Denken, Narzissmus, Trauma | Gleiche Mechanismen: ideologische Verhärtung, Machterhalt, historische Kränkungen |
📉 Folgen für das Kind und die Gesellschaft
- Kindeswohl wird zur bloßen Rhetorik, nicht zur Praxis
- Eskalation statt friedlicher Lösungen
- Diskursverhärtung in Politik und Wissenschaft
- Therapeutische Zugänge verlieren Wirkung – durch mentalisierungsfeindliche Umgebung
🕊️ Alternative Haltung: „Mensch statt Ideologie“
Statt Mütter- oder Väterrecht braucht es:
- Bindungsrecht
- Beziehungsrecht
- Recht auf Entwicklung in Sicherheit und emotionaler Integrität
Die lostkidz-Perspektive:
🧭 Neue Haltung: Nicht Parteinahme – sondern Beziehungsgerechtigkeit
Statt Partei zu ergreifen, braucht es ein gleichwertiges Beziehungssystem, das:
- die Würde und das Grundrecht aller Beteiligten (Kind, Vater, Mutter) muss geachtet werden.
- die Beziehungsbedürfnisse des Kindes zu beiden Elternteilen muss geschützt werden – gerade nach Trennung oder Scheidung.